... tja, nix bleibt wie's mal war - ich mache aktuell keine Einzelarbeit mehr.
Vielleicht ist dir der nachfolgenden Text von 2012 ja aber noch in irgendeiner Weise nützlich
oder sonst wie unterhaltsam.
:)

Na wie geht's...?

...Statt diese Frage wie üblich lapidar mit "danke gut" zu beantworten,
kannst du sie hier mal nutzen um zu schauen,
wie du durch diese Welt gehst.
Gehst du aufrecht, mit Würde und Spaß am Leben,
als das schöpferische Zentrum deiner Realität?
Oder trägst du das Gewicht von Vergangenheit und Zukunft auf deinem
verspannten Rücken huckepack, denkst anstrengende Gedanken die sich nicht drum
scheren ob du sie denken willst oder nicht,
fühlst in den unterschiedlichsten Situationen die immer wieder gleichen blöden Gefühle,
kommst dir manchmal so ohnmächtig vor gegenüber einem Aussen,
das anders als du's willst in dein Leben eingreift, bist am Hadern mit Geschehnissen,
Personen, Institutionen, Krankheiten, über die du wenig Macht hast, sie dafür über dich?
Es hat dich in der Hand. Der Zweifel. Die Sorge und die Ohnmacht.
Und das Schnupfenvirus auch. Wirklich?

:)
Gerade geht's dir gut, weil dein Partner dich liebt, die Sonne scheint, deine Tochter so selbstständig und vernünftig ist,
weil der Laden läuft, die Kollegen kooperativ und die Kinder ansprechbar sind, die Meditation voller Licht und dein Herz voller Liebe,
das Wochenende und der Sex toll waren, weil der Himmel so blau und die Menschen freundlich sind, dein Vorgesetzter deinen Vorschlag
gut findet, weil, oh und das Seminar soo schön war...

:(
oder eher nicht, weil dein Sohn austickt und was anderes macht als du willst, weil dein Partner lieber vor'm
Computer hockt statt mit dir zu reden, weil die Banken Abzocker sind, weil's kalt ist und regnet, dein Auto kaputt, dein Konto leer,
dein Urlaub zu Ende ist und du einen Knoten in deiner Brust entdeckt hast, weil der Kollege dir das Leben schwer und das Arbeitsamt
Druck macht, weil du als Kind missbraucht wurdest und die Muster von damals dich heute noch blockieren, weil dein Geliebter dich
verlassen hat, weil du gerade voller Hass und destruktiver Gedanken bist statt mitfühlend und offen, die Strukturen in deine Familie
dich krank machen, dein Vorgesetzter ein...ist, weil ein Tyrann morden lässt und der Handymast strahlt, und weil man sowieso nix
ändern kann?


Weil weil weil wenn dann...

Wie sehr bist du identifiziert mit deiner Rolle als Mutter, als Frau von, als Vorstandsmitglied, als guter Mensch der für die anderen da ist
und einen ökologisch korrekten foodprint aufzuweisen hat, als Künstler, mit deinem Leiden, dem Wetter, deinem spirituellen Weg,
deinem Beruf, deiner Herkunft, deiner Meinung und deinen tiefen Überzeugungen, deinem Widerstand und deiner Angst, manipuliert zu werden, deiner Schön- wahlweise Hässlichkeit, dem Elend in den Diktaturen dieser Welt, deiner Beziehung...
dass all diese Teile deiner Welt die Macht haben, dich glücklich oder unglücklich zu machen
...?!


Was gibt dir Stabilität? Dein Muttersein? Dein Beruf? Deine Familie? Dein Partner? Dein spiritueller Lehrer? Dein Gutsein?
Identität gibt Stabilität. Doch sie beruht auf Abhängigkeit von Strukturen ausserhalb von dir.
Und damit ist sie sehr anfällig.


Wer bist du ohne alles das, jenseits davon?
Was passiert mit dir, wenn ein Teil, oder womöglich mehrere Teile deiner Identität wackeln, sich auflösen
- deine Ehe in die Brüche geht, du deine Arbeit verlierst, in dir etwas anfängt bislang funktionierende Strukturen in Frage zu stellen,
das Gewohnte auf einmal zu klein und schal wird...?

Kann es sein, dass du dich aufgespalten und ausgelagert hast in eine Welt um dich herum, auf die du keinen (großen) Einfluss hast?
In der jeder Versuch im Gegenüber das zu verändern, was du nicht ausstehen, wahrhaben, ertragen, tolerieren kannst,
enormen Kraftaufwand bedeutet der noch dazu völlig nutzlos ist?
Fühlst du dich verheddert in Freude und Lebendigkeit erstickenden Be-zieh-und-zerr-mustern, die du nicht loslassen kannst
weil du noch etwas suchst...
Wenn dann. Entweder oder. Erklären, rechtfertigen, fordern, bedauern, verantwortlich machen, leiden.
Gefangen in der Sucht nach angenehmen, schönen Zuständen und der Vermeidung von unangenehmen, hässlichen.
Gefangen in der Polarisierung von gut schlecht, hell dunkel.


Anstrengend ohne Ende...
Du lebst Gefühle und Gedanken, die du in der Vergangenheit von anderen, deinen Eltern,
deinem Umfeld übernommen hast um aus ihnen deine Zukunft zu bauen.
Das ist vollkommen normal.
Und das bist nicht du!




Genau da fangen wir an.
Du entwickelst ein Bewusstsein für die körperlosen wesenhaften Begrenzungen
und den Schmerz von gestern, die hastig wieder und wieder - jetzt - durch dich durchschieben, quälend und ohne wirklich
wahrgenommen zu werden, um morgen wieder den selben engen Raum zu erschaffen.
Du erkennst, dass deine Angst, Enge, Verlorenheit, dein Ärger, Groll, und dein Misstrauen in Wirklichkeit immer das selbe alte Gefühl sind
und ihren Ursprung ganz wo anders haben als in der gegenwärtigen Situation.

Und siehst - die Auslöser sind austauschbar und dienen nur einem Zweck: Diese alten Gefühle wieder und wieder aus dem dem Keller der
Unbewusstheit zu zerren um sie endlich auszukotzen.
Ab da können Vergangenheit und Zukunft aufhören den einzigen Raum zu schlucken, den es wirklich gibt -

jetzt

Wir schaffen einen Raum, in dem dein Schmerz auftauchen und diesmal durch dein Herz fliessen kann, in dem du zu tiefem Frieden
mit dem was ist so wie es ist gelangst. Hier wandelt sich Ohnmacht in Macht, die in der Erkenntnis fußt: du selbst bist es,
der deine Welt erschafft. Tiefe Freude beginnt zu fließen, und dein Körper wird sehr lebendig und noch dazu gesund.
Kichern ohne Grund wird wieder normal und Freude an völlig unwichtigem bedeutungslosem Zeug auch. Die Welt fängt an zu glitzern...


Sehr entspannend - die Dinge zu betrachten ohne dem 24h-Kommentator in deinem Kopf noch groß zuzuhören...

Obwohl sich an der Oberfläche gar nicht viel verändert hat, ist dein Leben plötzlich so spannend, dass du deinen Fernseher abschaffst,
weil du keine Zeit mehr hast, dich davor zu langweilen. Und Lust, dir den Kopf anderer Leute zu zerbrechen, hast du auch nicht mehr…
Dein Leben entfaltet einen Raum nach dem anderen in leuchtende Schönheit, denn, wie Christian Morgenstern gesagt hat:
"Alles was man mit Liebe betrachtet, ist schön".






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